Persistierender Ductus arteriosus

„Persistierend“ bedeutet „fortbestehend“. Beim Ductus arteriosus handelt es sich um einen Verbindungsgang beim ungeborenen Kind, über den Blut zwischen der Haupt- (Aorta) und der Lungenschlagader ausgetauscht wird. Ein persistierender Ductus arteriosus (PDA) liegt vor, wenn diese Verbindung nach der Geburt fortbesteht.

Handelt es sich um ein sehr weites Gefäß, so werden insbesondere Frühgeborene zunächst medikamentös behandelt.

So kann man mit der Gabe von Ibuprofen (Brufen) oder Indometacin bei Frühgeborenen versuchen, ein Schließen des Ductus arteriosus herbeizuführen. Kommen diese Medikamente nicht in Frage, so ist je nach Größe des offenen Gangs mitunter ein operativer Eingriff erforderlich.

Falls so viel Blut durch den Ductus arteriosus in die Lunge gelangt, dass das Baby unter Atemnot oder einer Trinkschwäche leidet, besteht auch die Gefahr, dass sich die Lunge erschwert oder ‚vollsaugt’. Im Fall einer solchen Lungenüberflutung müssen eventuell Medikamente (Diuretika) gegeben werden, um die überschüssige Flüssigkeit auszuschwemmen.

Da der Verbindungsgang außerhalb des Herzens liegt, kann er operativ verschlossen werden, ohne dass hierfür das Herz angehalten oder eine Herz-Lungen-Maschine eingesetzt werden muss.

Nach dem Eingriff verbleibt linksseitig an der Brust des Kinds eine kleine Narbe. Sofern es Ihrem Kind vor dem Eingriff gut ging, kann es meist innerhalb weniger Tage aus dem Krankenhaus entlassen werden. Bei Frühgeborenen ist hingegen oft ein sehr viel längerer Krankenhausaufenthalt erforderlich.

Bei älteren Säuglingen und Kindern gelingt es vielfach, den PDA ohne eine Operation zu verschließen. Mithilfe eines langen, dünnen Schlauchs, eines sogenannten Katheters, wird eine Verschlussvorrichtung – in der Regel eine Metallspirale oder ein Schirmchen – in den Ductus arteriosus platziert. Der Katheter wird von der Leiste aus durch eine Vene bis ins Herz eingeführt und in den Ductus vorgeschoben, wo sich die Vorrichtung entfalten und dabei den Verbindungsgang verschließen kann. Der Krankenhausaufenthalt beträgt hier ein bis zwei Tage.

Bei den meisten Kindern stellen die Korrektur per Katheter oder der operative Eingriff keine besonderen Risiken dar. Dies hängt jedoch vom allgemeinen Gesundheitszustand des Kindes ab. Der Arzt wird Sie eingehend über eventuelle Risiken informieren, bevor Sie um Ihre Zustimmung zur Operation gebeten werden.

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Autor(en): Children’s Heart Federation
Letzte Aktualisierung: 2012-06-14