European clinical study for the application of regenerative heart valves (ESPOIR)

© corlife, Hannover

Bei angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen kann der Ersatz einer Herzklappe notwendig werden. Dabei sind die heutigen Klappenersatzverfahren noch nicht optimal. So bedürfen Kunststoffklappen einer dauerhaften Blutverdünnung mit dem damit verbundenen erhöhten Blutungsrisiko. Biologische Herzklappen, entweder aus der menschlichen Gewebespende (Homografts) oder von Tieren, unterliegen andererseits einem starken Verschleiß. Eine „ideale“ Ersatzherzklappe sollte nicht nur eine überlegene Haltbarkeit haben, sie sollte auch das Potential haben, mit kleinen Patienten mitzuwachsen.

Prof. Dr. Haverich und sein Team von der Medizinischen Hochschule Hannover hat eine Herzklappe entwickelt, die besser toleriert wird als die aktuell bekannten Alternativen, und die sich durch die spontane Besiedlung mit empfängereigenen Körperzellen regenerieren kann. Gespendete menschliche Herzklappen werden chemisch behandelt, um Mikroorganismen und Viren zu entfernen. Anschließend werden alle vom Spender stammenden Zellen aus dem Gewebe entfernt, so dass nur noch das Stützgewebe verbleibt, die sogenannte „Klappen-Matrix“. Diese Herzklappen wurden in ausgedehnten Großtierversuchen, einschließlich Abstoßungs- und Verträglichkeitsstudien, Wachstums- und Langzeitmodellen, analysiert, und haben eine sehr gute Verträglichkeit und eine spontane Wiederbesiedlung dieser „Herzklappen-Matrix“ mit empfängereigenen Zellen gezeigt.

Das ESPOIR (European clinical study for the application of regenerative heart valves) –Projekt stützt sich auf die ersten vielversprechenden klinischen Ergebnisse bei Kindern und jungen Erwachsenen. Um diesen neuen Ansatz breiter verfügbar zu machen, insbesondere für den Bereich der mit häufigen Re-Eingriffen verbundenen angeborenen Herzfehler, möchten die ESPOIR-Partner eine multizentrische Studie an acht großen europäischen Kinderherzzentren durchführen. Ziel ist es, 200 Patienten einzuschließen, um einen robusten statistischen Vergleich mit den konventionellen Klappenersatzverfahren durchzuführen.

Die Europäische Union (EU) unterstützt das Vorhaben mit 5,2 Millionen Euro für vier Jahre.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.espoir-clinicaltrial.eu
Mitwachsende Herzklappen – Hoffnung für junge Patienten?

Letzte Aktualisierung: 2012-11-26