Daten & Fakten zu Schwangerschaft und Verhütung

Mögliche Schwangerschaftsrisiken bei Patientinnen mit angeborenem Herzfehler

Für manche Patientinnen mit angeborenem Herzfehler ist eine Schwangerschaft mit Risiken verbunden. Diese Komplikationen können auftreten:

Typische Gefahren für das Kind sind:

  • Fehlgeburt
  • Frühgeburt
  • niedriges Geburtsgewicht (Mangelgeburt)

Verhütung

Für die meisten jungen Patientinnen hat der Herzfehler keine Auswirkung auf die Wahl des Verhütungsmittels. Falls keine ideale Verhütungsmethode zur Verfügung steht, sollte auf die Option mit den wenigsten Nachteilen zurückgegriffen werden. Je nach Art des Herzfehlers kann eine Schwangerschaft ein ungleich höheres Risiko darstellen als die mit einzelnen Verhütungsmethoden verbundenen Risiken.


Aspekte aus Sicht des FrauenarztesAspekte aus Sicht des Kardiologen
Herkömmliche Anti-Baby-Pille
  • Anstieg des Blutdrucks um 5 %
  • Zwei- bis viermal höheres Risiko der Bildung von Blutgerinnseln
  • Erhöhtes Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung bei Raucherinnen über 35 Jahren
‚Mini-Pille‘ (Gestagen in geringer Dosis), Dreimonatsspritze,
Verhütungsstäbchen (jeweils auf reiner Gestagen-Basis)

  • Geringere Schutzwirkung bei mangelnder Einnahmedisziplin
  • Keine Auswirkungen auf den Blutdruck
  • Thrombosegefahr
  • Auswirkungen auf die Stoffwechsellage
  • Blutungsstörungen
  • Appetitstörungen, Gewichtsprobleme
  • Stimmungsschwankungen
  • Mangelnde Einnahmedisziplin
Spirale (mit oder ohne Hormonabgabe)
  • Geringes Risiko allgemeiner Nebenwirkungen
  • Infektionsrisiko
  • Starke Blutungen (bei nicht-hormonellen Methoden wie der Kupferkette oder –spirale)


  • Hohes Endokarditis-Risiko
  • Risiko bei häufigem Partnerwechsel
  • Zusätzliche Blutungsstörungen im Fall der Einnahme von Blutgerinnungshemmern oder von Medikamenten zur Behandlung von Zyanosen
‚Pille danach‘ (auf Gestagen-Basis)   
  • Das Risiko, schwanger zu werden, liegt zwischen 0,5 und 3 %.
  • Hohe Risiken im Fall einer Schwangerschaft
Mechanische Methoden   
  • Geringe Schutzwirkung
  • Hohe Risiken im Fall einer Schwangerschaft

Quelle: Chefarzt Ulf Thilén, Vortrag vor der Paediatric Cardiology Conference, Västerås, 2005