Ausbildung ist entscheidend

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„Was will ich werden?“ ist eine Frage, vor der die meisten von uns irgendwann einmal stehen. Doch die Entscheidung ist alles andere als einfach – erst recht mit einem angeborenen Herzfehler. Wie die meisten Menschen wünschst du dir einen interessanten Beruf, der dir Spaß macht. Zum Glück ist dein Herzfehler kein Hindernis für die Berufswahl. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen steht jungen Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler jeder Beruf offen.

Langfristig planen

Auf lange Sicht zu planen, ist nicht immer einfach. Vielleicht hast du noch keine genauen Vorstellungen von deiner Zukunft oder empfindest den Gedanken an sie sogar als bedrückend. Mach dir keinen Kopf! Du kannst Wissenschaftler werden, Journalist, Arzt, Schweißer, IT-Techniker ... oder nahezu jeden anderen Beruf ergreifen, wenn du es dir fest vornimmst. Wichtig ist nur, dass du deine verschiedenen Möglichkeiten sorgfältig abwägst und dir gut überlegst, welcher Ausbildungsweg zu deinem Traumberuf führen kann.

Nimm Beratungsangebote wahr

In einigen europäischen Ländern gibt es Kliniken oder Fachleute für angeborene Herzfehler, die eine Ausbildungs- und Berufsberatung anbieten. Diese kann etwa in Form eines Gesprächs mit einem Kardiologen und einem Berufsberater stattfinden, bei dem deine Talente und Stärken ermittelt werden. Leider gibt es diese Beratungsangebote noch nicht überall.

Eigne dir viel Herzwissen an

Möglichst viel über deinen Herzfehler und seine möglichen Folgen zu wissen, lohnt sich – nicht nur bei der Berufswahl, sondern auch in vielen anderen Situationen. Es ist wichtig, dass du andere über deinen Herzfehler aufklären kannst – etwa einen Arbeitgeber. Wie viel du offenlegen möchtest, ist jedoch deine Entscheidung.

Ausbildung ist entscheidend

Eine gute Ausbildung ist unverzichtbar, denn die meisten Berufe setzen eine bestimmte Qualifizierung voraus. Es gibt Studien, die belegen, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Beruf auszuüben, umso höher ist, je besser jemand ausgebildet ist.

Lass dich nicht entmutigen

Manchmal ergeben sich aus dem Herzfehler selbst oder den Behandlungsfolgen Einschränkungen bei der Ausbildungs- und Berufswahl. Entscheidend ist, dass du dich nicht entmutigen lässt. Halte an deinem Ziel fest, auch wenn du auf Hindernisse stößt – zum Beispiel, weil man dir davon abrät, den gewünschten Berufsweg einzuschlagen, weil du operiert werden musst oder nicht in Vollzeit arbeiten kannst. In der Regel lässt sich auch in solchen Situationen eine Lösung finden.

Berufstätigkeit

Noch gibt es nicht viele Daten zur Berufstätigkeit von Menschen mit angeborenem Herzfehler. Studien zufolge sind jedoch 57 bis 77 % aller Erwachsenen mit mittelschweren oder komplizierten angeborenen Herzfehlern erwerbstätig.

Du darfst auch nicht vergessen, dass Berufstätigkeit nicht automatisch bedeutet, dass man jeden Tag von morgens bis abends arbeitet. Nicht jeder ist gesund genug, um in Vollzeit zu arbeiten. So gehen Erwachsene mit angeborenem Herzfehler im Durchschnitt öfter einer Teilzeitbeschäftigung nach als gesunde Erwachsene. Aber unabhängig davon, ob du in Voll- oder Teilzeit arbeitest, lohnt sich eine Berufstätigkeit immer: Du verdienst dein eigenes Geld, lernst neue Leute kennen und hast insgesamt eine höhere Lebensqualität.

Autor(en): Marit Haugdahl
Letzte Aktualisierung: 2010-10-07

Kommentare zu diesem Artikel

26.01.2013 | Vanessa Christina Birgel, Deutschland
Ich stehe gerade vor meiner; Zukunft wie soll sie ausehen?
Ich habe nicht nur einen angeboren Herzfehler sondern auch noch eine Halbseiten Lähmung links. Ich bin in einem Internat für Menschen mit Behinderung und arbeite zurzeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Da versucht man mit mir einen geeigneten Beruf zu finden. Wenn es möglich ist, möchte ich später einmal eine Ausbildung als Verkäuferin in der Modebranche machen.